Beton statt Natur?

Flächenverbrauch in Österreich
Jeden Tag wird in Österreich etwa 11,5 Hektar fruchtbarer Boden verbraucht. Das entspricht etwa der Fläche von 38 WeltTellerFeldern. Bodenverbrauch beschreibt den Verlust fruchtbarer Böden durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung. Die größte Gefahr für den heimischen Boden stellt die Versiegelung dar. Durch die Versiegelung wird der Boden mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt, also entweder bebaut, betoniert, asphaltiert oder gepflastert. So wird Boden dauerhaft unfruchtbar.

Flächenverbrauch im Ausland
Österreich beansprucht im Ausland immer mehr landwirtschaftliche Fläche. Wir importieren eine Vielfalt an landwirtschaftlichen Erzeugnissen, da deren Produktion in Ländern des globalen Südens häufig weniger kostet oder die klimatischen Bedingungen vorteilhafter sind. In vielen Ländern des globalen Südens werden dafür wertvolle Wald-, Wiesen- und Brachflächen in Ackerland umgewandelt, während viele landwirtschaftliche Flächen hierzulande versiegelt werden.

Bodenverdichtung durch die Landwirtschaft
Die industrielle Landwirtschaft gefährdet den fruchtbaren Boden in Österreich. Die zunehmende Verdichtung von Boden, etwa durch schwere Landmaschinen und übermäßige Bodenbearbeitung, verschlechtert die Lebensbedingungen für Bodenlebewesen. Damit der Boden fruchtbar bleibt, sind diese jedoch unverzichtbar. Auch die Fähigkeit des Bodens, Wasser aufzunehmen, wird durch übermäßige Bodenbearbeitung gehemmt. Bei starken Regenfällen steigt die Gefahr für eine Abschwemmung des Bodens und für Überschwemmungen.

Auswirkungen von Bodenverlust
Boden ist mehr als nackte Erde. Nicht nur für die Landwirtschaft und unsere Ernährung ist er unverzichtbar. Er bietet auch vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, kann das Treibhausgas Kohlendioxid binden und als Wasserspeicher dienen. Der Verlust von fruchtbarem Boden bringt vielfältige Risiken mit sich: Die Erträge von landwirtschaftlichen Erzeugnissen verschlechtern sich, das Artensterben wird beschleunigt und der Klimawandel befördert. Ist Boden einmal geschädigt, dauert es lange, bis er sich wieder erholt. In etwa 100–200 Jahren bildet sich nur etwa ein Zentimeter Humus, also die fruchtbare oberste Bodenschicht, über die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden.

Über das Kunstwerk „Die Furche” von Nikolaus Eckhard
Nach Wasser ist Beton das meistgenutzte Material weltweit. Die Betonindustrie gehört zu den Hauptverursachern von Treibhausgasen, die die globale Erwärmung bewirken. Die Skulptur „Die Furche“ setzt sich mit dem Material Beton und der mit seiner Verwendung einhergehenden massiven Versiegelung des Bodens auseinander. Die Skulptur ist im Zuge des Workshops „Steinzeit – Betonworkshop“ entstanden. Die Teilnehmer:innen zogen gemeinsam einen Pflug über den Acker und füllten die entstandene Furche mit Beton.

Unterschiedliche Bodenstrukturen im Vergleich
Gute Bodenstruktur: Poröse, lockere Erdschichten mit vielen Öffnungen für den Wasser- und Nährstofffluss zu den Pflanzen
Verdichtete Bodenstruktur: Dichte Erdschichten mit wenigen Öffnungen, durch die Wasser und Nährstoffe die Pflanzen erreichen können.

Zeit für Utopien
Viele Menschen träumen von einer gerechten Welt und einem gesunden und grünen Planeten. Entlang des Klimapfades möchten wir dich dazu einladen, darüber nachzudenken, wie eine klimagerechte Welt aussehen könnte. Wie könnte deiner Meinung nach bereits verbautes Land, wie Hochhäuser, Lagerhallen oder Parkplätze, besser genutzt werden? Lass uns von deinen Ideen wissen und sieh dir an, was andere denken. Teile deine Ideen und Visionen auf der Tafel „Zeit für Utopien“ neben der Waage der Klimagerechtigkeit oder online über diesen QR-Code.