Ein riesiges Schwein und ein kleines Schaf?

Neben diesem Schild findest du verschieden große Figuren von einem Schwein, einer Kuh, einem Huhn und einem Schaf. Die Größe der Tiere bezieht sich nicht auf ihre lebensechte Größe. Sie zeigen die Menge an Fleisch, die wir von diesen Tieren in Österreich pro Jahr und Person durchschnittlich essen.

Land des Schnitzels: Fleischkonsum in Österreich
Laut Statistik Austria essen wir pro Person jährlich durchschnittlich 61 kg Fleisch. Am häufigsten essen wir mit 35,2 kg Schweinefleisch, gefolgt von Geflügel (12,5 kg), Rindfleisch (10,9 kg) sowie Schaf- und Ziegenfleisch (0,7 kg). Laut Expert:innen ist diese Fleischmenge zu viel. Denn der hohe Fleischkonsum schadet nicht nur unserer Gesundheit, er schädigt auch Klima und Umwelt.

Klimafaktor Fleisch
Warum stellt gerade der Verzehr tierischer Lebensmittel eine Herausforderung für unseren Planeten dar? Die Produktion von Fleisch- und Milchprodukten braucht viel Fläche und Energie. Neben der Tierhaltung tragen auch die Futtermittelproduktion, Schlachtung, Verarbeitung zu Fleisch- und Milchprodukten, der Transport und die Gülledüngung am Acker zum Klimawandel bei. Entlang dieser Prozesse entstehen, verglichen mit der Produktion pflanzlicher Lebensmittel, deutlich mehr klimaschädliche Gase wie Kohlendioxid, Lachgas und Methan.

Umweltauswirkungen tierischer Lebensmittel
Tierhaltung und Futtermittelproduktion beanspruchen mit 67 % einen Großteil der landwirtschaftlichen Fläche im In- und Ausland. Um mehr landwirtschaftliche Fläche für Weide- und Futterpflanzen zu gewinnen, werden Flächen umgewidmet und gerodet. So wurde bereits ein Fünftel des tropischen Regenwaldes aufgrund der Futtermittelproduktion abgeholzt. Durch die Flächenrodung wird im Boden und in Pflanzen gebundener Kohlenstoff als klimaschädliches Kohlendioxid (CO₂) in die Atmosphäre freigesetzt.

Soziale Auswirkungen tierischer Lebensmittel
Die Flächen für die Futtermittelproduktion sind weltweit ungleich verteilt. Der Verzehr tierischer Lebensmittel in Ländern des globalen Nordens ist besonders hoch. Jedoch befinden sich die Flächen für die Futtermittelproduktion mehrheitlich in Ländern des globalen Südens. Dort verlieren Bäuer:innen Land, das sie zuvor für die Selbstversorgung oder die Versorgung der lokalen Bevölkerung bewirtschaftet haben.

Weniger Fleisch für eine bessere Gesundheit
Expert:innen empfehlen eine Reduktion des Fleischkonsums auf maximal 15–22 kg pro Person und Jahr. Auch weniger oder kein Fleisch zu essen ist bei einer sonst ausgewogenen Ernährung problemlos möglich. Das im Fleisch enthaltene Eiweiß liefern dir auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Pilze oder Nüsse. Wenn du mehr pflanzliche Lebensmittel isst, kannst du nicht nur zum Schutz des Klimas und der Umwelt beitragen, sondern auch deiner Gesundheit etwas Gutes tun.

Zeit für Utopien
Viele Menschen träumen von einer gerechten Welt und einem gesunden und grünen Planeten. Entlang des Klimapfades möchten wir dich dazu einladen, darüber nachzudenken, wie eine klimagerechte Welt aussehen könnte. Würden wir Menschen unseren Fleischkonsum, wie von Expert:innen empfohlen, reduzieren, würde das bedeuten, dass es auf unserem Planeten viel mehr freie Fläche gäbe. Was sollte deiner Meinung nach mit dieser freien Fläche passieren? Lass uns von deinen Ideen wissen und sieh dir an, was andere denken. Teile deine Ideen und Visionen auf der Tafel „Zeit für Utopien“ neben der Waage der Klimagerechtigkeit oder online über diesen QR-Code.